Maennedorf

Männedorf St. Stephan

Maennedorf

In Männedorf steht die älteste katholische Kirche des rechten Zürichseeufers. Erbaut wurde sie im neogotischen Stil durch August Hardegger, der zeitgleich auch die Kirchen Herz Jesu Oerlikon und die Liebfrauenkirche Zürich errichtete.

Patrozinium  St. Stephan
Baujahr1893
Architekt  August Hardegger 
Pfarreigrösse4’300 
Kirchgemeinde 
Männedorf-Uetikon am See

Website der Pfarrei

Wikipedia-Artikel

Geschichte
Nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Gemeinden rund um den Zürichsee liessen sich im Zuge der Industrialisierung immer mehr Katholiken nieder. Für deren religiöse Betreuung engagierte sich die Inländische Mission. In diesem Zusammenhang spielte Männedorf eine wichtige Rolle, wurden doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere Nachbarpfarreien von hier aus errichtet und aufgebaut.

Als erster Pfarrhelfer in Männedorf amtete Leonhard Haas, der spätere Bischof von Basel. 1871 konnte er ein kleines Haus beziehen. Zur eigenständigen Pfarrei wurde Männedorf 1882, als es von der Pfarrei Horgen abgetrennt wurde. Das heutige Gotteshaus entstand 1892/1893 an einem neuen, etwas erhöht gelegenen Ort. Die Einsegnung fand an Weihnachten 1893 statt. 1897 wurde das neue Pfarrhaus errichtet, 1898 folgten der Bau von Sakristei und Kirchturm. 1915 erhielt die Kirche ihre erste Pfeifenorgel. 1992/1993 wurde die Unterkirche eingebaut.

Architektur & Kunst

Die neogotische Kirche St. Stephan präsentiert sich seit 1898 äusserlich nahezu unverändert. Ihr Wahrzeichen ist der minarettähnliche oktogonale Turm. Die Fassade ist mit Sandstein aus dem Seegebiet verkleidet. Seit der Renovation von 1992/1993 wird die Kirche nicht mehr durch das seitliche Portal betreten, sondern durch einen neu geschaffenen Haupteingang. Über zwei seitliche Treppen gelangt man nach oben, in die eigentliche Kirche, ein einschiffiger Raum, der von einem hölzernen Spitzbogengewölbe überspannt wird. Der Chor ist leicht eingezogen und schmal gehalten.

Bei der purifizierenden Erneuerung 1966–1968 ging viel Ursprüngliches verloren. Bei der Renovation von 1992/1993 wurde das markanteste neue Gestaltungselement von damals, das Lettner-Relief von Franco Annoni, seinerseits aus der Kirche entfernt. Das Konzept für diese Renovation, die die heutige Innenausstattung prägt, stammt von Tönis Kask und Rino Fontana. Die Orgel der Firma Kuhn verfügt über 18 Register, darunter 3 Transmissionen. Sie ersetzt seit der Renovation von 1992/1993 das Vorgängerinstrument.

© 2021 Buchprojekt "150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zürich"