Herrliberg

Herrliberg St. Marien

Herrliberg

Die Kirche St. Marien Herrliberg ist eine der wenigen zeitgenössischen Kirchen mit der Struktur eines Zeltes. 1956 durch das Architektenteam Pfammatter und Rieger errichtet, ist sie unter den Sakralbauten, die zur Betongotik zählen, aufgrund ihrer Gestalt einzigartig.

Patrozinium  Muttergottes
Baujahr1956
Architekten Ferdinand Pfammatter und Walter Rieger 
Pfarreigrösse1’600
Politische Gemeinde 
Herrliberg

 

Website der Pfarrei

Wikipedia-Artikel

Geschichte

Die katholische Pfarrei Herrliberg ist eine Tochterpfarrei von St. Georg Küsnacht. Dank Spenden und Schenkungen konnte die Kirche nach Plänen von Ferdinand Pfammatter und Walter Rieger 1956 erbaut werden. Am 7. Oktober 1956 weihte Bischof Christian Caminada die Kirche. 1963 erhob der Bischof Herrliberg zu einer eigenständigen Pfarrei. 1972 wurde der Pfarreisaal unter der Kirche ausgebaut, 1976 erhielt die Kirche ihre Glocken, 1985 wurde die Kirche renoviert und 1986 die heutige Orgel eingebaut. 2005 gestaltete Werner Fisler den Pfarreisaal samt Aussenbereich neu, und 2015 besorgte er die Sanierung der Fassaden.

Architektur & Kunst

Anders als die übrigen Kirchen, die Ferdinand Pfammatter und Walter Rieger in den 1950er Jahren errichteten, ist St. Marien mit dem monumentalen Satteldach als Zeltkirche gestaltet. Aufgrund der rhythmisierenden Betonpfeiler und Betongurten, der grossen Kirchenfenster und der dekorativen Betongitterwerke zählt man die Kirche St. Marien zur Betongotik.
Der Kirchturm ist überraschend niedrig und von der Frontseite her kaum sichtbar. Abgeschlossen wird der Turm von einem kleinen Dachreiter, der eine Turmspitze andeutet und von einem Kreuz bekrönt wird.

Der Innenraum wird vom Giebeldach geprägt, das sich weit herunterzieht und seine Last sowohl auf die Wandpfeiler als auch auf die Seitenwände abgibt. Die beiden grossen Fenster, welche die Ost- und Westfront der Kirche einnehmen, sind für den ganzen Kirchenbau bestimmend. Während das Westfenster von den Masswerkelementen der Betongotik geprägt wird, besteht das Ostfenster aus einem monumentalen Glasfenster, das von Hans Stocker 1961 geschaffen wurde.

Passend zum marianischen Patrozinium der Kirche ist das Glasfenster im unteren Teil in Blautönen gehalten. Durchbrochen wird das Blau von gelben und roten Bereichen, in denen Jesus und Maria dargestellt sind. In der Mitte des Glasgemäldes, über dem Altar, ist die Muttergottes unter dem Kreuz Christi dargestellt. Im oberen Bereich des Fensters sind Sonne und Mond sowie die Himmelfahrt Mariens zu erkennen. Bedeutsam für die Wirkung des Innenraums ist auch der Orgelprospekt. Mit der Form des Dreiecks, auf dem er basiert, nimmt er die Neigung des Zeltdaches auf und mit den Holzriemen vor den Pfeifen die Stäbe der Fenster.

© 2021 Buchprojekt "150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zürich"