RickenbachSulz

Rickenbach-Sulz St. Josef

RickenbachSulz

St. Josef war in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens das religiöse Zentrum der Katholiken nordöstlich von Winterthur. Das Kirchlein samt Pfarrhaus ermöglichte eine bessere Seelsorge auf dem Land und erleichterte auch die Gründung der Pfarreien Wiesendangen und Seuzach. Das Innere überrascht mit ausdrucksstarken Glasfenstern von Jacques Schedler zu Jesu Tod und Auferstehung.

Patrozinium  Hl. Josef
Baujahr1958
Architekt  unbekannt 
Grösse der Kirchgemeinde5’900 
Politische Gemeinden 
Wiesendangen, Rickenbach, Elsau, Ellikon a.d.Thur 

Website der Pfarrei Wiesendangen

Wikipedia-Artikel
 

Geschichte

Die Pfarrei St. Marien Oberwinterthur war bis nach dem Zweiten Weltkrieg auch für die Katholiken bis zur Thurgauer Kantonsgrenze zuständig. Für den Besuch des Gottesdienstes mussten die Menschen über Jahrzehnte weite Wege auf sich nehmen. Ab 1939 fanden deshalb in der Wirtschaft Zur Mühle in Rickenbach regelmässige Gottesdienste statt. 1956 konnte im Ortsteil Sulz der Bauplatz für ein kleines Gotteshaus erworben werden. Mit viel Eigenleistung errichteten die Katholiken 1957–1958 ihre Kirche in Rickenbach-Sulz, welche am 18. Mai 1958 durch Domherr Franz Schnyder eingeweiht.

Nach der staatlichen Anerkennung der katholischen Kirche im Kanton Zürich im Jahr 1963 erfolgte der Aufbau der katholischen Kirchgemeinde Rickenbach-Seuzach, die für die umliegenden politischen Gemeinden zuständig war. Zu selbständigen Pfarreien wurden St. Martin Seuzach und St. Josef Sulz-Rickenbach 1972 erhoben und damit von St. Marien Oberwinterthur abgetrennt. 1981 wurde die Kirche St. Stefan in Wiesendangen eingeweiht. Gleichzeitig zog das Pfarramt von Sulz-Rickenbach nach Wiesendangen um. 1983 wurde die Kirche St. Josef in Sulz renoviert und nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanums neugestaltet.

Architektur & Kunst

Die liebenswerte, unprätentiöse Bescheidenheit des Äussern von St. Josef setzt sich auch im Innern fort. Die Kehlbalkendecke schafft eine sakrale Atmosphäre und gibt sowohl dem Chor wie dem Orgelprospekt den nötigen Raum nach oben. Von Bedeutung sind die Glasfenster von Jacques Schedler. Im Kirchenschiff sind sie als Fensterband gestaltet und zeigen Elemente des Kreuzwegs Jesu Christi. Während die Fenster im Kirchenschiff in Rottönen gehalten sind, ist die bestimmende Farbe des dreiteiligen Chorfensters Blau. Da dieses Fenster geostet ist, flutet morgens Sonnenlicht durch dieses Fenster in den Altarraum. Das Chorfenster zeigt die Auferstehung Christi und bild­­et damit das Gegenstück zu den Kreuzwegfenstern; dem Karfreitag wird der Ostermorgen gegenübergestellt. Das Rundfenster über dem Kirchenportal zeigt den Heiligen Geist als Taube. Auf der linken Seite des Kirchenportals befinden sich zwei weitere Glasfenster von Jacques Schedler, welche mit den Motiven von Trauben, Korn und Brot auf die Eucharistie verweisen.

© 2021 Buchprojekt "150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zürich"