Volketswil

Volketswil Bruder Klaus

Volketswil

Um neu entstehenden Pfarreien günstigen Kirchenraum zu ermöglichen, konzipierte Architekt Hanns Anton Brütsch im Auftrag des Hilfswerks Fastenopfer den Typus einer schlichten, aber formschönen Kirche, die demontierbar konstruiert ist, damit man sie an einem zweiten Standort wieder aufbauen kann. Insgesamt 17 dieser Kirchen wurden schweizweit erbaut, vier davon im Kanton Zürich. Die älteste dieser vier «Fastenopfer-Kirchen» steht in Volketswil.

Patrozinium  Hl. Bruder Klaus
Baujahr1971
Architekt  Hanns Anton Brütsch 
Pfarreigrösse4’900
Politische Gemeinde 
Volketswil 

Website der Pfarrei

Wikipedia-Artikel

Geschichte

Bis heute ist die Pfarrei Bruder Klaus Teil der Kirchgemeinde Uster, von wo aus die Katholiken von Volketswil seit dem späten 19. Jahrhundert betreut wurden. Als aber in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Wohnhäuser und in Kindhausen ein grosses Einfamilienhaus-Quartier entstand, wollten die Katholiken auch in Volketswil eine Kirche haben.  Aus Kostengründen entschied man sich für eine Fastenopferkirche. 1971 wurde sie neben dem neuen Einkaufszentrum und den Wohnhochhäusern erstellt. 1993/1994 wurde sie renoviert und nach Plänen von Bruno Demuth durch den Anbau eines Pfarreizentrums und einer Werktagskapelle ergänzt.

Architektur & Kunst

Die Bruder-Klaus-Kirche ist noch weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten. In klaren Formen und mit einfachen Baumaterialien konzipiert steht sie mitten im Neubaugebiet von Volketswil. Der hohe Giebel der Kirche bildet mit der Bodenfläche ein gleichschenkliges Dreieck, das auf die Trinität verweist.

Betritt der Besucher die Kirche, gelangt er unter der niederen Orgelempore in den hohen Kirchenraum. Erhellt wird er einerseits durch die Frontfenster unter dem Dach und anderseits durch die Fenster im Schiff, die ebenerdig angebracht sind. Das Innere wurde 1993/1994 durch Primo Lorenzetti neu gestaltet.  Der Altar bildet den Mittelpunkt der Kirche. Die zwölf Altarbeine stehen für die zwölf Jünger. In die Altarplatte eingelassen ist eine Reliquie des Hl. Bruder Klaus.

Die Innenausstattung nimmt die Gestalt der Kirche als gleichschenkliges Dreieck mehrfach auf und variiert es zu einem gleichschenkligen Kreuz. Im oberen Bereich der Chorwand sind die Ecken von vier Platten so zurückgebogen, dass in den Fugen ein sich öffnendes Kreuz zu erkennen ist, welches die Wand aufzusprengen scheint – ein Zeichen für die Ankunft Gottes auf Erden durch Jesus Christus. Auch der Tabernakel hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks; in der Maserung des Holzes sind links und rechts je ein Cherub zu erkennen, welche das Allerheiligste bewachen. Für die Werktagskapelle schuf Primo Lorenzetti ein weiteres Kreuz, auf dem der Körper von Christus nur angedeutet ist, während sich die horizontalen Kreuzarme an die Rundung der Wand schmiegen, was den bergenden Charakter der Liebe Gottes verdeutlichen soll.

© 2021 Buchprojekt "150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zürich"